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© Egoist, Narzisst oder Frauenheld?

Ist mein Partner wirklich ein Narzisst?

Mein Partner ist eigentlich ganz nett, aber ...

Nicht jedes männliche Wesen ist ein netter Mensch. Diese Tatsache ist jedem bekannt. Er kann auch ein Egoist oder Frauenheld sein. Dann gibt es da noch den Heiratsschwindler und den chronischen Lügner, den Choleriker und andere seltsame Zeitgenossen. Viele Partner verhalten sich ähnlich negativ, ohne jedoch klassisch narzisstisch zu sein. Sie sind unberechenbar, laut, launisch, destruktiv und grausam. Auch sie haben nur ihren eigenen Vorteil im Blick und verletzen andere mit ihrem Verhalten.
Dieses Vorgehen ist jedoch nicht komplett darauf ausgerichtet, uneinsichtig und zerstörerisch den anderen psychisch zugrunde zu richten. Und das nur, weil dieser sich ihm als Spiegel seiner grandiosen Persönlichkeit verweigert.
Anders ausgedrückt: dem Narzissten also nicht nur Achtung, Bewunderung und Liebe entgegenbringt, sondern ihn auch kritisiert und ihn daran erinnert, dass seine Partnerin ebenfalls einige Bedürfnisse hat.

Ist mein Partner ein Narzisst?

Wie aber erkenne Ich diese Menschen?
Im Internet finden sich viele Seiten mit Informationen, Listen und Fragebögen zu der Frage, ob narzisstische Gewalt angewendet wird. Manchmal stellt sich auch nur die Frage, warum der Partner nur geringes Interesse an der Partnerschaft zeigt, aus welchem Grund auch immer. In diesem Beitrag möchte ich deshalb einmal ganz anders an dieses Thema herangehen. Vorausschauend möchte ich jedoch anmerken, dass ich hier meine ganz persönliche Betrachtungsweise niederschreibe und andere Ansichten zu diesem Thema ebenso schätze.
Obwohl das Krankheitsbild Narzissmus schon lange bekannt ist, bleibt die Einschätzung, wer narzisstisch ist und wer nicht, immer noch sehr schwierig. Sogar innerhalb des Krankheitsbildes gibt es viele Differenzierungen. Darauf möchte ich allerdings nicht eingehen, weil dies zu weit führen würde.

Angemerkt werden sollte jedoch, dass es den Narzissten mit einer Persönlichkeitsstörung gibt und den Menschen mit stark narzisstischen Neigungen. Diese ähneln eher dem Frauenhelden und dem Egoisten, was die Sachlage aber auch nicht besser macht.

Der Narzisst mit einer Persönlichkeitsstörung zeigt ein Krankheitsbild, welches in Kauf nimmt, dem anderen schädigend gegenüberzutreten, nur weil dieser seinem Weltbild nicht entspricht. Er hält sich im Allgemeinen an die gängigen Konventionen, was ihn so enorm gefährlich macht. Besonders Frauen finden beim Jugendamt und vor Gericht kaum Gehör. Das Kind wird oft in eine Umgebung gegeben, wo es abwertendes Verhalten aushalten muss und die Mutter ihm ganz offen schlecht geredet wird.

Kritik, nein Danke

Kritik zerstört den persönlichkeitsgestörten Narzissten, weil sich hinter seiner Person nur ein aufgeblasenes Ego verbirgt. Empathie ist ihm fremd, weil er sich grundsätzlich nicht für die Wünsche, Gefühle und Gedanken anderer Menschen interessiert. Situationen und Gespräche, in denen es nicht um ihn selbst geht, vermeidet er deshalb auch systematisch. Mit dem Gefühl "kritisiert zu werden" kann er nicht angemessen umgehen.
Kritik ist für ihn deshalb auch nicht hinnehmbar, da dies seine Persönlichkeit angreift und verschwinden lässt. Er fühlt sich beschmutzt und sein Ego zerspringt in tausend Stücke. An diesem Punkt beendet er häufig die Beziehung und der Partner weiss gar nicht warum. Jede Missachtung und Respektlosigkeit, die sich gegen ihn richtet, wird deshalb sofort abgestraft und im Keim erstickt. Er wendet sich ab und sucht woanders nach Bewunderung und Bestätigung.

Auch andere Personen können sich so benehmen und sogar im Streit den anderen körperlich schädigen. Der Beweggrund dieser Charaktere liegt ebenfalls darin, immer nur den eigenen Vorteil zu wahren. Sie verfügen jedoch über ein gewisses Maß an Empathie und sie sind sich durchaus bewusst, dass sie anderen Menschen Schaden zufügen.
Dem Narzissten fehlt diese Einsicht. Er hält sein Verhalten für legitim. Selbst das Herunterbeten der sozialen Gepflogenheiten bringt nicht viel. Er lernt höchstens, wie er sich gesellschaftlich unauffällig benehmen kann, damit er im Umgang mit anderen nicht auffällt. Nur nahestehende Personen wie die Familie oder die Menschen am Arbeitsplatz, die mehrfach mit ihm zu tun haben, bemerken, was mit ihm los ist.
Gerät er mit seinem Opfer in Streit und ruft dieses die Polizei, ist er es, der eine vollkommen durchgedrehte Partnerin hat, die eingesperrt gehört. Sofort schaltet er um, damit er nach außen wieder als makelloser Charakter dasteht. Ihm wird geglaubt, dem Opfer nicht. Dieses hat sein schlechtes Benehmen verdient und hat selbst Schuld, wenn schlimme Dinge geschehen.

"Er meint es doch nicht so!"

Ja, ja. Diese Sichtweise ist weit verbreitet. Egal, welcher Partner gerade am Start ist. Die Opfer verdrängen die Beleidigungen, sehen den Missbrauch ihrer Gefühle nur selten und passen sich der unguten Situation an.
Die Aggressoren suchen förmlich nach diesen Menschen, die ihr Verhalten nicht gut finden, aber irgendwie akzeptieren. In diesen Momenten passt der Schlüssel zum Schloss. Ob hier ein Narzisst am Werk ist oder einer von der anderen Sorte, ist völlig egal. Und doch gibt es einen großen Unterschied. Das Opfer kann die Misshandlung durch einen Narzissten fast nie vorzeigen. Dieser spielt seine Rolle als Gutmensch so perfekt, dass ihm die Pluspunkte von allein zugerechnet werden.

Der Egoist ist für alle sichtbar in seinem Selbstbezug.

Beispiel: Dieser sagt eine lang verabredete Verabredung ab, weil er keine Lust auf ein Konzert hat, und nicht, weil seine Freundin sich auf den Abend freut. Der Narzisst geht vielleicht noch mit zu dem Konzert, aber nur um der Partnerin den Abend mit seinem unangemessenen Verhalten zu verderben. Er spielt seine Opferrolle aus und will jetzt noch dafür gelobt werden, dass er überhaupt mitgegangen ist. Das ist eine Erziehungsmaßnahme, die in keine Beziehung auf Augenhöhe gehört. Ob man stattdessen mit einem Egoisten befreundet sein will, ist noch eine andere Geschichte. Den Unterschied zwischen den beiden Grundeinstellungen zeigt dieses Beispiel auf jeden Fall.

Diese Gegenüberstellung zeigt auch, wie schwierig es ist, die emotionale Gewalt hinter dem Verhalten des Narzissten mit wenigen Worten zu erklären. Schon beim Aufschreiben habe ich jetzt mehrere Zeilen gebraucht und ich bin mir fast sicher, dass nur Betroffene erahnen, was ich ausdrücken möchte.

die narzisstische Gewalt

Der Narzisst verbringt der viel Zeit damit, seinem Opfer immer wieder zu vermitteln, dass es klein, unbedeutend und unwichtig ist. Welche Wirkung dieses Verhalten hat, brauche ich hier nicht mehr auszuführen, die Folgen dieses Missbrauchs liegen ja auf der Hand.
Der Narzisst geht gegen seine Partnerin vor, indem er ihre Schwachstellen herausfindet und diese dann systematisch als Waffe gegen sie verwendet. Der Egoist beispielsweise denkt nur an sich und interessiert sich im Grunde gar nicht für sein Gegenüber. Die Schwachstellen kümmern ihn eben sowenig wie die ganze Person. Er reagiert nur auf sein Eigenes ich. Er kann sein Verhalten nachvollziehen und auch ändern. Ein Mensch mit einer Persönlichkeitsstörung kann das nicht.

Auch der Frauenheld setzt perfides Verhalten ein und die Frau ist ihm im Grunde ebenso egal. Seine Intention ist jedoch nicht darauf gerichtet, sie zu schädigen, wenn sie sich ihm verweigert. Er zieht weiter zu einem anderen Opfer und versucht dort sein Glück. Ein Narzisst dagegen sinnt auf Rache, weil er die gleiche Situation als narzisstische Kränkung wahrnimmt. Im schlimmsten Fall füttert er das Opfer an, nur um es dann ebenfalls wegstoßen zu können.
Der Narzisst reagiert oft zeitversetzt, sodass eine bestimmte Strafaktion gar mehr nicht zugeordnet werden kann. Die emotionale Gewalt hinter dieser Handlung bleibt unerkannt. Der Egoist macht sich gar nicht erst die Mühe, so perfide und kompliziert gestrickt auf das Opfer zuzugehen.

Die Säulen des Narzissmus

Die Verfehlung des Narzissten liegt darin, den anderen nicht als Mensch wahrzunehmen, sondern als den verlängerten Arm seiner selbst.
Statt die Partnerin als Individuum zu betrachten, bedient er sich ihrer als Spiegel und projiziert seine schlechten Eigenschaften ebenfalls auf sie. Damit wird sie zu einem Objekt, das jederzeit austauschbar ist, weil er die Betroffene in Ihrem Dasein als Mensch gar nicht sieht.
Sie muss jede Schuld tragen, die der Narzisst auf sie abwälzt und ist verantwortlich für dessen Wohlergehen. Wenn sie eigene Ansichten und Meinungen vertritt, wird sie weder angehört noch ernst genommen. Nichts, was sie sagt, ist von irgendeinem Interesse. Was sie liebt, wird zerstört. Um sie abzustrafen, ist ihm alles Recht. Er entzieht ihr auf perfiderweise die Kinder, indem er diese gegen die Mutter aufhetzt und macht sie in ihrem Freundeskreis schlecht. Nichts davon bereut er.



Egoist, Narzisst oder Frauenheld


Aushalten oder Gehen?

Letztendlich ist eine Beziehung mit allen hier genannten Personengruppen sehr schwierig. Egoisten, Armleuchter oder Idioten können Ihre Haltung der Partnerin gegenüber vielleicht noch ablegen, weil ihr Verhalten nicht durch eine Persönlichkeitsveränderung geprägt ist. Der Narzisst dagegen ist zu keinem anderen Verhalten fähig, weil er immer nur die Schuld beim anderen findet.
Dies macht er nicht aus niederen Beweggründen, sondern aus dem Gefühl heraus, dass seine Sicht der Dinge die unumstößliche Wahrheit ist. Seine Vorstellung von Liebe und Partnerschaft ist eine ganz anders gestaltete Welt, in die eine liebevolle Partnerin keinen Zutritt findet.

In einer narzisstischen Beziehung geht es nur um Macht, Bestrafung und Schuldübernahme, die im anderen Unwohlsein und Verlustangst auslösen soll. Alles ist auf das Gegenüber ausgerichtet. Deshalb ist man schnell bereit, sich auf die Wünsche des Aggressors einzulassen, um dieses Unwohlsein wieder loszuwerden. Verhält man sich angepasst und läuft wie auf Eierschalen, ist man garantiert einem Narzissten aufgesessen.
Das ist natürlich keine sehr genaue Beschreibung, weil sich diese eher auf das ungute Bauchgefühl bezieht und nicht auf klare Fakten. Deshalb habe ich hier noch eine Liste erstellt, um das Bild abzurunden.

Der Narzisst und die Frauenwelt
Machtspiele

Evelina Blum
Das Buch stellt das Wesen der emotionalen Partnerschaftsgewalt klar und deutlich heraus. Die Folgen für das Opfer werden detailliert beschrieben.
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Versuchen wir es also mit einer Liste!

Ist er ein guter Redner und auf oberflächliche Weise charmant?

Redet er gerne nur von Begebenheiten, die ihn interessieren, und ändert dabei häufig seine Meinung?

Ist er ein Meister darin, andere zu manipulieren und passt seine Reden seinem Nutzen an?

Ist er ein krankhafter Lügner, wenn es um seinen eigenen Vorteil geht?

Ist er unfähig, tiefe Reue zu empfinden und sich an die getroffenen Absprachen zu halten?

Übernimmt er niemals die Verantwortung für das, was er tut?

Ist er schnell gelangweilt und wendet sich anderen Dingen zu?

Kann er die Gefühle nahestehender Personen nachvollziehen?

Sucht er ständig nach Bestätigung platonischer oder sexueller Art?

Trifft er Entscheidungen, zu denen er nachher nicht mehr steht?

Hatte er als Jugendlicher massive Probleme?

Geht er unnütze Risiken ein und bringt andere in Gefahr?

Freut er sich über Missgeschicke anderer und kann deren Erfolge nicht anerkennen?

Macht er Dein persönliches Umfeld wie Freunde, Kinder usw. schlecht?

Meint er nur, er könne alles und gibt anderen das Gefühl, minderwertig zu sein?

Verlangt er immerzu nach Anerkennung, Mitleid oder Aufmerksamkeit?

Bringt er Dich dazu, deine Termine oder Verabredungen abzusagen?

Ist er krankhaft eifersüchtig und neidisch?

Bringt er Dich dazu - sich so zu fühlen?

Bedenke bitte, das ist eine Liste. Und eine Liste ist eine Liste und nicht mehr!

Das eigene Gefühl gibt am besten Auskunft, welche keine Liste auf der ganzen Welt ersetzen kann!

2021@Evelina Blum