Eine Therapie ist innerhalb einer narzisstischen Partnerschaft nicht empfehlenswert.
Viele Narzissten, Psychopathen und Energieräuber lesen und informieren sich umfassend. Wie man Menschen am besten manipuliert, wissen diese am allerbesten. Auch ohne Bücher, Therapien oder andere Hilfsmittel haben sie dieses Wissen angehäuft. Ihr Krankheitsbild gibt vieles her, was gar nicht mehr erlernt werden muss.
Manipulation über Umwege
Manipulation verfolgt immer das Ziel, etwas auf Umwegen erreichen zu wollen, von dem angenommen wird, dass es einem nicht zusteht oder vorenthalten wird. Dieses Gefühl hat jeder schon einmal erlebt und auch selbst versucht, sich auf Umwegen etwas zu erschleichen. In einer narzisstischen Partnerschaft ist dies aber kein Versuch, sondern „Programm“.
Und je mehr Wissen der Aggressor über die Partnerin und Frauen im Allgemeinen verfügt, umso besser kann er gegen sie vorgehen. Da der Aggressor selten sagt, was er wirklich denkt, ist ihm dies natürlich schwer nachzuweisen. Alles wird mehr oder weniger nur unterschwellig vermittelt und zurücknehmbar dargestellt. Die Manipulation kommt auf leisen Sohlen und wird über die Schuldfrage an die Frau herangetragen.
In meinem Buch habe ich diese Vorgehensweise detailliert dargestellt. Dort kannst du dich orientieren und vieles besser einordnen.
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Termin buchen BeratungsangeboteDie Partnerin soll zur Therapie
Dass der Partnerin natürlich irgendwann auch einmal auffällt, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist, liegt auf der Hand. Sehr gerne wird sie dann von ihrem Partner zur Therapie geschickt, um sich neu ausrichten zu lassen – natürlich in seine Richtung. Sie ist schließlich die einzige Schuldige in dieser Partnerschaft und trägt die Verantwortung dafür, dass diese nicht gelingt.
Da die Therapeuten sich auf diesem Gebiet aber immer besser auskennen, steht vielfach am Ende der Therapie die Erkenntnis: Nicht sie braucht Hilfe, sondern er.
Wer davon am meisten überrascht ist, ist meist die Frau selbst. Zu lange hat sie mit einer falschen Erkenntnis gelebt und verinnerlicht, dass das perfide Verhalten des Partners ihre Schuld sei. Jetzt wird sie auf eine andere Spur gebracht.
Andere Frauen wiederum spüren unbewusst, dass es nicht an ihnen liegt. Sie gehen in diesem Fall mit der Hoffnung in eine Therapie, ein Heilmittel zu finden, um die Partnerschaft besser ertragen zu können. Unbewusst wissen sie, dass hier „der Bock zum Gärtner“ gemacht wird, versuchen sich aber trotzdem Tipps und Tricks zu holen, um weiter mit dem unterschwellig aggressiven Partner umzugehen.
Die Partnerin geht zur Therapie – gegen seinen Willen
Frauen, die von sich aus zur Therapie gehen möchten, haben es schwer, dies dem Partner begreiflich zu machen. Selbst wenn sie ihrem Partner erklären, dass es nichts mit ihm zu tun hat, reagiert dieser oft mit scheinbarem Unverständnis. Viele wählen dann lieber den Weg, ihn gar nicht davon in Kenntnis zu setzen.
Leider ist das nicht immer umsetzbar. In diesem Fall wird sie dann gebeten (natürlich ganz lieb und freundlich), nichts über die Partnerschaft zu erzählen, weil dies ein massiver Vertrauensbruch wäre. Sie wird genau instruiert, was Thema der Therapie sein soll – und vor allem, was nicht. Die Frau sitzt dann in der Therapie und fragt sich bei jedem Satz, ob sie ihn auch hätte sagen dürfen.
Andere setzen sich darüber hinweg und haben ein derart schlechtes Gewissen nach einiger Zeit, dass sie freiwillig die Therapie von sich aus abbrechen. Dafür dürfen sie sich dann in Zukunft anhören, dass sie ja psychologische Hilfe in Anspruch genommen haben. Alles, was ihm am Verhalten der Partnerin nicht passt, kann er nun mit dem Argument vom Tisch fegen, dass sie ja sowieso „nicht richtig tickt“, sonst wäre sie ja nie zur Therapie gegangen. Das, was er eigentlich gar nicht gewollt und unterbunden hat, setzt er jetzt als Druckmittel gegen die eigene Partnerin ein.
Der narzisstische Partner soll zur Therapie
Selbst wenn sie weiß, dass er in diese Schiene gehört, wird sie das nicht verlauten lassen. Sie ahnt, dass es keinen Zweck hat, mit ihm darüber zu reden. Also versucht sie, ihn unbemerkt zu einer Therapie zu überreden. Überreden ist hier wörtlich gemeint. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
Variante 1 – Er stimmt zu
Er freut sich und geht hin. Es kommt immer wieder gerne vor, dass die eine oder andere Therapie dankbar mitgenommen wird, um sich im psychologischen Bereich fit zu machen. Viele Frauen sind dann erfreut, wenn ihr Partner zu einer Therapie geht. Leider stellen sie schnell fest, dass sich die Probleme nur verlagern. Er lernt dazu – und das umfassend – in allen Bereichen der psychologischen Heilkunst. Bereiche, die noch brach lagen, werden jetzt bearbeitet. Die Schwachstellen der Frau werden noch sorgfältiger herausgearbeitet, und die Frau wird jetzt mit dem Satz gequält: „Die/Der Therapeut/in sagt auch, dass ich keine Schuld habe.“
Je mehr psychologische Verhaltensstrategien er über Frauen anhäufen kann, desto besser kann er sich psychologisch darauf einstellen und seinen Wirkungskreis zuhause ausbauen und vergrößern.
Was passiert jetzt?
Er lernt schnell in der Therapie. Leider nichts über sich selbst, aber umso mehr über andere – und wie er diese am besten zu behandeln hat, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Im Zweifel macht er genau das Gegenteil von dem, was ihm in der Therapie geraten wird, und schon hat er ein destruktives Verhaltensmuster neu erlernt. Er spielt seine Therapeuten gegen die Partnerin aus und fühlt sich im Inneren allen haushoch überlegen.
In vielen Fällen sucht er sich sogar ganz gezielt eine weibliche Therapeutin. Wie er Frauen um den Finger wickeln kann, weiß er ja bereits – und wendet das auch an. Nicht wenige Frauen erhalten von der Therapeutin eine Nachricht, dass sie ihren Mandanten weniger quälen sollen, so überzeugend hat der Aggressor dargestellt, was für eine „böse“ Frau er doch zuhause habe. Die Therapeutin glaubt ihm.
Aber auch männlichen Therapeuten fehlt vielfach der Weitblick. Ihnen ist oft gar nicht bewusst, dass sie einer leeren Hülle ohne Inhalt gegenüber sitzen. Der Aggressor spielt das Opfer und kann seine Situation so glaubhaft darstellen, dass er tatsächlich Hinweise und Belehrungen bekommt, wie er die Situation zuhause bereinigen kann. Die Partnerin muss sich ändern und nicht er – und nun versuchen beide, die betroffene Frau zuhause umzuerziehen. Er spielt seine Rolle perfekt. Zu perfekt. Die Leidtragende ist die Frau, deren Hoffnungen sich gerade zerschlagen haben. Ein Schlag ins Gesicht.
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zum Buch zu AmazonVariante 2 – Er stimmt zu und beide gehen zur Paartherapie
Partnerschaftstherapie heißt dieser Lösungsansatz. Wie mache ich meine Frau unter den wachsamen Augen des Therapeuten fertig, ist das, was er darunter versteht. Der Aggressor stellt absolut glaubhaft dar, dass er das Opfer ist und läuft zur Hochform auf. Unauffällig richtet es so ein, dass der Partnerin neben ihm kein Glauben geschenkt wird. Manipulativ drückt er ihre Knöpfe (Empfindlichkeiten), um die eigene Partnerin zu unbedachten Äußerungen zu verleiten. Sie wird laut, er wird leise. Sie verteidigt sich, er geht auf Rückzug und spielt noch mehr das Opfer. Sie versucht darzustellen, was zuhause los ist, und er spielt alles herunter und versteht die Welt nicht mehr.
In vielen Fällen hat die Partnerin nach drei Versuchen die Faxen dicke und überlässt ihm das Feld der Therapie. „Er hat es versucht, sie hat es nicht geschafft“, in seinen Augen. Sein Gewinn – ihr Verlust.
Variante 3 – Er lehnt eine Therapie ab
Wenn die Beziehung in eine schwere Krisensituation gerät und die Frau ihn ihrerseits nun auch unter Druck setzt, geht er vielleicht scheinbar auf ihre Argumente ein. Die Partnerin schöpft Hoffnung. Spätestens aber, wenn die Krisensituation vorbei ist, wird ihr mitgeteilt, dass alles mit ihm in Ordnung sei und sie aufhören könne, etwas „Böses“ bei ihm zu suchen. Das sind die Partner, die noch nicht einmal einen Fuß in die Tür eines Therapeuten setzen.
Manchmal redet er auch mit einem Arzt (Hausarzt), der ihm bestätigt, dass alles in Ordnung sei. Auch wenn das an sich schon sehr unwahrscheinlich ist, da die Diagnosestellung manchmal über viele Jahre dauert, erzählt er das trotzdem der Partnerin und zieht sich somit aus der Affäre. Damit nimmt er ihr den Wind aus den Segeln, da er ja vorab der Therapie zugestimmt hatte. Das sind die Partner, die das Thema aussitzen.
Der Aggressor sieht bei allen Vorteilen nur selten ein, dass die Therapie einen Nutzen bringt. In seiner Welt ist ja alles in Ordnung, nur die Partnerin ist das Problem. Davon ist er felsenfest überzeugt – so überzeugt, wie er weiß, dass der Rasen grün ist. Wenn er es dann doch versucht, stellt er spätestens beim dritten Mal fest, dass er dem Therapeuten haushoch überlegen ist und rühmt sich damit, ihm einmal Einblick in die Welt der Normalität zu geben – in seine Normalität natürlich.
Stellt der Therapeut sich gegen ihn, betritt er dessen Praxis schon nach dem zweiten Besuch nicht mehr, weil dieser seiner Meinung nach über keine Fachkompetenz verfügt.
Stillstand
Nichts bewegt sich, alles stagniert. Die Verzweiflung der Partnerin nimmt zu, die häusliche Gewalt auch, und ihr Leben wird an diesem Punkt der Partnerschaft nicht besser, sondern schlechter. Die Erleichterung, dass er zugestimmt hatte, weicht und wandelt sich in pures Entsetzen.
Wenn sie ihn weiter mit dem Thema nervt, dreht er die Tatsachen um, und die Partnerin ist diejenige, die ihn in die Krankheit reden will und dringend zur Therapie muss.
Eine Frau, die tatsächlich zur Therapie geht und herausfindet, wen sie wirklich als Partner an ihrer Seite hat, hat richtig viel Glück.
Beratung
Persönliche Beratung und Austausch
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Termin buchen BeratungsangeboteErfolgsaussichten der Therapie?
Selbstverständlich kann es vorkommen, dass der Aggressor seine eigene Persönlichkeitsstörung erkennt. Das geschieht aber meist nur denjenigen, die einen enormen Leidendruck aufbauen, weil sie auf Anhieb keine neuen Opfer mehr finden. Allein gelassen verfallen sie in Depressionen und fragen sich, warum es keiner mit ihnen aushalten möchte. Auch Männer werden mit dem Alter nicht immer schöner, und der Charme des guten Aussehens lässt nach. Auch die Bereitschaft, über viele Jahre hinweg den Gutmenschen zu zelebrieren, lässt nach. Es ist anstrengend, diesen netten, hilfsbereiten, charmanten und unschuldigen Mann nach außen darzustellen, der sich eine nette, verständnisvolle Partnerin wünscht und ihr die Welt dafür zu Füßen legen will.
Ist diese Frau nicht in Sicht und der Leidendruck entsprechend groß, kann die Therapie von ihm sicher als eine Bereicherung angenommen werden.
Auf den Partner warten?
Wenn die Partnerin an seiner Seite darauf warten möchte, dass alles besser wird, kann das sehr lange dauern. Es kann Jahre dauern, bis sich eine Besserung einstellt. Innerhalb einer Partnerschaft wird die Partnerin in diesem Fall kaum einen Nutzen feststellen. Eine Therapie – wenn sie dann doch stattfindet – bringt vieles ans Licht, und alles wird erst einmal schlimmer, bevor es dann besser wird. Zu vieles ist bereits vorher passiert, und zu lange dauert die Therapie, die das ganze Ausmaß dieser Störung erst hervorbringt und deutlich macht.
Fazit
Entweder die Betroffene nimmt ihren Partner so, wie er ist, und riskiert selbst zerstört zu werden, oder sie sucht für sich einen anderen Weg. Ich persönlich wäre für den anderen Weg, der natürlich auch der direkte Weg in eine Therapie bedeuten kann – in die eigene. Aber das ist dann eine Therapie für das Leben, für sich selbst, für die Kinder und für das Licht und die Freude in unserem Leben. Den Weg können wir uns frei wählen, und es gibt Menschen, die uns dabei helfen können,
... innerhalb einer Therapie!
2024 © Evelina Blum
