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Narzisst, Kinder und die Trennung

Kinder, Trennung vom Narzissten und die Last des Alltags

Im Falle einer Trennung muss die Betroffene mit vielen neuen Tatsachen zurechtkommen. Die Lebensumstände verändern sich. Dazu kommt die Verarbeitung der vermeintlichen Schuld, die Trennung angeschoben zu haben oder der Schmerz, ausgetauscht worden zu sein. Der Aggressor spielt das Opfer und verbreitet Wut, Schuldgefühle und Hass. Aus diesen Emotionen strickt er ein Bestrafungssystem.
Wenn es gemeinsame Kinder gibt, wird die Trennung von einem Narzissten noch schwieriger. Etwas anderes zu behaupten, wäre eine glatte Lüge. Der Kontakt mit dem Aggressor muss aufrecht erhalten werden und die Manipulationen nehmen erst einmal zu.
Die betroffene Frau bemerkt relativ schnell, dass es dem ehemaligen Partner um Macht und Missgunst geht und nur selten um das Wohl der Kinder. Diese sind ausschließlich Mittel zum Zweck. Die Probleme innerhalb der Partnerschaft setzen sich fort und werden sogar noch angeschoben. Sein neurotisches Verhalten nimmt zu, weil in der narzisstischen Welt des Aggressors nur einer die Schuld an der Trennung trägt; und das ist immer die Partnerin. Diese Schuldzuweisung spiegelt er ihr auf vielfältige Weise.

manipulative Familienstrukturen

Der Aggressor manipuliert die Kinder auf seine Weise und hat oft damit Erfolg. Entfernt er sich nicht aus dem Familiensystem, sind Streitereien und Manipulationen weiter an der Tagesordnung. Oft bleiben die Kinder auch ganz beim Vater oder beide müssen sich die Kindererziehung teilen. Wird hier keine Einigung erzielt, landen beide schnell beim Jugendamt und müssen sich dort einig werden.
Die Jugendämter stehen jedoch vielfach auf der Seite der Väter und stürzen sich auf die betroffenen Frauen, um sie als unkooperativ abzustempeln. Sie haben das Wohl der Kinder im Auge, ohne sich um die Beziehungsstruktur der Eltern zu kümmern.
Dass mit einem Narzissten keine Einigungen, keine Gesprächsinhalte und keine Absprachen erzielt werden können, die dem Kind helfen, mit der Situation angemessen umzugehen, wird vollkommen ignoriert.
Die Damen und Herren vom Jugendamt lassen sich blenden und schicken die verzweifelte Frau zum Arzt, der dann wiederum eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Dass diese durch den Narzissten hervorgerufen wurde, ist den Ämtern bekannt. Das Kind wird dann beim Vater untergebracht, weil die Mutter nicht belastbar ist. Verkehrte Welt!
Hier ist also Vorsicht geboten.

Kinder und die Manipulation nach der Trennung

Muss sich die Betroffene weiter mit dem Aggressor und den Irritationen der verschiedenen Behörden auseinandersetzen, gehen ihre Kraftreserven ganz schnell gegen null. Die Kindererziehung und die Bereitschaft, sich in erster Linie um die Probleme der Kinder zu kümmern, fällt schwer. Die Betroffene fühlt sich unter Druck und ist nicht mehr so duldsam. Sie reagiert oft aufbrausend und wird schnell ungerecht, auch den Kindern gegenüber. Auf der einen Seite werden diese zu sehr verwöhnt, um mit dem Vater zu konkurrieren. In anderen Fällen bleiben sie oft sich selbst überlassen.
Diese uneffektiven Verhaltensmuster bringen auf die Dauer eine Menge Probleme mit sich, die der Aggressor schamlos ausnutzt. Er versucht die Kinder auf seine Seite zu ziehen und hetzt sie gegen die Mutter auf. Der Nachwuchs steht diesen Manipulationen hilflos gegenüber und reagiert mit Rückzug. Sie entfernen sich vielfach von der Mutter oder orientieren sich mehr am Vater. Andere werden aggressiv und gehen auf ihre Umwelt los. Wieder andere begeben sich in schlechte Gesellschaft oder werden auffällig.

Die Kinder benehmen sich zudem auch nicht gerade taktvoll.
Sie sind aufsässig und gehen oft nicht liebevoll mit der Mutter um. Der Nachwuchs übernimmt teilweise die Sicht Aggressors, und wieder trägt nur einer die Schuld an der verfahrenen Situation - die Partnerin. Die Kinder fühlen sich hilflos, die Mutter aber auch. Sie braucht Hilfe und Unterstützung und es ist schwer zu verstehen, warum die Kinder nicht treu auf ihrer Seite stehen.

Wie viel Selbstaufgabe diese Partnerschaft gekostet hat und welcher Preis dafür gezahlt wurde, davon wissen die Kinder nichts.

Trauer, Angst und Schuldgefühle

In der ersten Zeit nach der Trennung ist alles außer Kontrolle. Trauer, Angst und Verzweiflung sind ständige Begleiter und das lästige Grübeln will kein Ende nehmen. Der Kampf ist zwar beendet, aber wer aus einer destruktiven Partnerschaft aussteigt, kann jetzt erst sehen, was wirklich stattgefunden hat. Die Nächte sind lang und die Tage bringen auch keine Besserung. Alles steht still. Jede Bewegung ist zu viel. Das Hirn macht keine Pause und die normale Arbeit will auch noch getan werden.
Die verdrängten Emotionen kommen jetzt ans Licht. Der ganze Wahnsinn stürzt über dem Opfer zusammen und damit auch die Erkenntnis, den Kindern geschadet zu haben? Diese Schuldgefühle bringen zwar keinen Menschen weiter, stehen aber der Betroffenen als ewiger Begleiter zur Seite.

Schnell stellt sich das ungute Gefühl ein, den Kindern die unfaire Beziehungsstruktur und die problematische Entwicklung zugemutet zu haben. Auch wenn diese Schuldgefühle das Leben jetzt schwer machen, wird es Zeit, sich davon zu distanzieren. Dieses Gefühl als Grundlage von Entscheidungen in Erziehungsfragen wird die Probleme nicht lösen.

Grenzen setzen

Kinder brauchen Verständnis. Keine Frage. Ihnen aber jetzt alles zu erlauben ist einfach der falsche Weg. Sie um Verzeihung zu bitten und dann die Grenzen aufzuzeigen, ist besser. Die Kinder neigen ansonsten dazu, dass gleiche Verhalten anzunehmen wie der Aggressor. Dieser war ein guter Lehrmeister und sie wissen, wie die Mutter manipuliert werden kann.
Diesen unfairen Kampf haben sich die Kinder lange genug mit angesehen. Sie haben gelernt, wie durch schlechtes Verhalten Wirkung erzielt werden kann. Wer will es ihnen verübeln, wenn auch sie diese Strukturen einsetzen, um ihre Ziele und Wünsche durchzusetzen.

Die Betroffene hat zugelassen, dass ihre Grenzen innerhalb der Partnerschaft willkürlich außer Kraft gesetzt, manipuliert oder verschoben wurden. Sie wurde in der Beziehung zum Opfer. Nun fällt ihr die Rolle zu, vieles wieder in Ordnung zu bringen. Sich die Liebe und den Respekt der Kinder neu zu erarbeiten, erfordert viel Einsatz und Selbstdisziplin.
Manchmal muss auch erst eine ganz neue Basis geschaffen werden.

Durch das Verhalten des Aggressors wurden die Würde der Partnerin, ihre Integrität und ihr Ansehen als Mutter massiv beschädigt.

Für die Kinder muss jetzt deutlich erkennbar werden, dass sie ihre Opferrolle aufgegeben hat. Sie als einen starken, verlässlichen Partner wahrnehmen zu können, ist nun wichtig. Ansonsten neigen sie dazu, die Dominanz und das destruktive Verhalten des Aggressors als eine Stärke zu bewerten, denen sie folgen wollen.
Bleibt die Betroffene jedoch in ihren Schuldgefühlen und Irritationen verhaftet, ist keine Besserung in Sicht. Den verlorenen Respekt kann sie nur zurückerlangen, indem sie klar erkennbar zeigt, was sie sich noch bieten lassen möchte und was nicht.

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Die emotionale Unabhängigkeit vom Aggressor

Ist die Betroffene in der glücklichen Situation, dass der Narzisst fern bleibt, kann sie für sich allein entscheiden, wie sich ihr neues Leben mit den Kindern anfühlen soll. Neue Spielregeln helfen, ein Zusammenleben zu sichern, welches durch Anstand, Respekt, Mitfühlen, Güte und Liebe bestimmt ist. Ein Leben, in dem es ein faires Miteinander gibt, ohne sich vorsätzlich und mit destruktiven Handlungen aus der Fassung zu bringen.
Den Kindern wieder eine neue Welt zu zeigen, in der sie sich frei und unbeschwert bewegen können, ist eine gute und lohnende Aufgabe. Dafür müssen Manipulationen, Lügen und Betrug draußen vor der Tür bleiben.

Sollte das nicht umsetzbar sein und der Aggressor sich immer noch Zutritt verschaffen wollen, sollte dieses Zusammenleben möglichst gut geregelt sein. Dies gelingt nur, wenn die Frau sich soweit wie möglich aus dem emotionalen Umfeld des Aggressors befreit und ihm keine Möglichkeit mehr gibt, weiterhin sein Unwesen zu treiben.
Das eine lebenslange Bindung zum ehemaligen Partner besteht, soll hier nicht bestritten werden. In eine gute Elternbasis zu investieren, ist für Kinder wichtig. Leider zeigt sich gerade hier die massive Störung in der Persönlichkeit des Aggressors. Weder das Jugendamt noch die Gerichte berücksichtigen diese Tatsache. Statt zu heilen, werden die Opfer wieder in den gleichen Strudel von Verletzungen, Verdrehungen und Manipulationen hineingezogen, diesmal sogar mithilfe von Behörden.

Manipulationen keine Chance mehr geben

Deshalb sollten klare Grenzen gezogen werden, notfalls auch mit anwaltlichem Beistand. Ansonsten bringt der Aggressor das ganze Umfeld seiner Ex-Familie wieder aus dem Gleichgewicht. Freunde werden aufgehetzt, der Rest der Familie wird schlecht gemacht und die ehemalige Partnerin gerät wiederum in eine ungute Position. Die Kinder werden beeinflusst, die Mutter in einem unvorteilhaften Licht zu sehen und bald befinden sich alle wieder in einem emotionalen Ungleichgewicht.
Dies ist eine unhaltbare Situation, weil das Leben weiterhin fremdbestimmt sein wird. Wieder fragt sich die Betroffene ständig, was der Partner von ihren Entscheidungen hält und passt sich an. Und eines ist sicher, solange der Aggressor noch emotionale Angriffspunkte beim Opfer wittert, solange wird er sein Spiel nicht aufgeben. Die Kinder bleiben auf der Strecke, aber das nimmt er kalt lächelnd in Kauf.

Wer sich wegen dem Nachwuchs noch mit dem Partner arrangieren muss, sollte versuchen, sich so gut wie möglich emotional abzugrenzen. Der Missbrauch wird sonst auf einer anderen Ebene weiter fortgesetzt und findet kein Ende.

Zeit für ein neues Leben

Mit der Trennung hast du es endlich geschafft, dir neue Lebensmöglichkeiten zu eröffnen und dir eine bessere Zukunft aufzubauen. Dafür ist es niemals zu spät. Die erste Phase nach der Trennung mag schwer sein, aber es kommen auch andere Zeiten. Die Kinder werden lernen, mit der Situation umzugehen, genauso wie du für jedes Problem eine Lösung finden wirst.
Es wird Zeit, mit den Kindern ein neues Leben zu beginnen. Ein neues Leben mit Diskussionen, aber ohne den gewollten Streit um Nichtigkeiten, ohne verdeckte Manipulation, ohne willkürliche Verletzungen, ohne Verdrehungen, Lügen und Irritationen.
Ich betreue viele Frauen, die gerade diesen Weg gehen.

2023@Evelina Blum